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Ja spinnen die denn? Das Spinnental

- von Twoface -

Der Auftrag lautete also, das Spinnental zu erkunden.

Das Gebiet war mir und einigen meiner Kämpferkollegen bis dahin vollkommen unbekannt, jedoch ein mudweit bekannter Bierschüttler konnte aushelfen. Seinen Informationen zufolge sollte sich dieses Tal leicht versteckt in der Nähe von Drachenhort befinden.

Eine Warnung gab er mir noch auf dem Weg, der zufolge es ´hart´ werden könnte. So begab ich mich also in das Waldstück südlich von Drachenhort. Auf den Wegen war selber nichts zu finden, so schlug ich mich weiter durch das Unterholz. Vielleicht sollte angemerkt werden, dass dies auch nur den Kräftigeren von uns gelingen sollte. Die Nabla, auf die ich recht bald traf, ließ sich unerwartet leicht überqueren, da ein großer Baumstamm darüber lag.

Bislang war die Welt noch in Ordnung. Die vielen Spuren auf dem Boden ließen aber erkennen, dass zum einen der Baumstamm nicht freiwillig umgefallen und zum anderen ich nicht alleine war.

Anscheinend war ich richtig im „Spinnental“, denn in dem sich anschließenden Waldstück machte ich nun Bekanntschaft mit einer der hier lebenden Spinnenarten – der Riesenspinne.

Diese hier rührte sich allerdings nicht, was mir die Zeit gab, sie mir in Ruhe anzusehen und einzuschätzen. Eine Beschreibung gefällig? Naja – groß, acht Beine, allesamt haarig, hässlich, etc. Da ich an einem gewissen Grad an Arachnophobie leide, fuchtelte ich ein wenig mit der Waffe rum. Resultat war eine tote Riesenspinne und ein vergifteter Kämpfer.

Da schon eine Lichtung durch die Bäume schimmerte, beschloss ich, meinen Weg fortzusetzen. Was ich da erblickte, ließ mich für einen Moment den Atem stocken, danach aber das Kämpferherz einige Takte höher schlagen. Auf dieser Lichtung tummelten sich circa drei Dutzend dieser Riesenspinnen. Sie waren aber relativ verteilt und der größte Haufen befand sich im südlichen Teil. Nur eine in der Nähe befindliche Spinne entdeckte mich, stürmte auf mich zu und starb. Zu Forscherzwecken wurde natürlich die gesamte Lichtung gesäubert. Was hat das Forschen gebracht? Ich entdeckte einen Baum, der mit einem Kreuz markiert war sowie einen Weg, der wieder von der Lichtung wegführte. Bei dem Baum selber fand sich ein Fläschchen, welches leichte Vergiftungen heilt.

Dieser anschließende Weg führte in eine enge Schlucht, an dessen Ende eine große, bucklige und grottenhässliche Gestalt, Ettercap genannt, hockte. Auch dieses Wesen verhielt sich zunächst friedlich, sodass ich es in Ruhe begutachten konnte. Den einzigen Grund, das Ettercap zu töten, lieferte mir glücklicherweise das Kerbholz, welches leicht vibrierte. Dieser Gegner war schon härter und auch etwas giftiger. Mitten im Kampf schaffte es dieses Ettercap sogar, mich so zu verwirren, dass ich in die falsche Richtung flü… äh stürmte, wo mich doch gleich zwei seiner Kameraden empfingen. Etwas verblüfft zog ich mich zurück, um mich zu stärken. Wieder im Tal und der nun gebotenen Vorsicht beendete ich mein Werk. Was sich dem Auge nun auftat, ließ mir für ein zweites Mal den Atem stocken. In dem von unbezwingbar steilen Felswänden umgebenen Tal wogte es nur von Leibern. Spinnen. Massenhaft. Auf Schritt und Tritt traf man auf Spinnen, kleine Exemplare huschten zwischen den Füßen umher, die größeren gingen sofort zum Angriff über.

Vor allem traf man hier eine Spinnenart, die merkwürdig flimmert, so als wäre sie mal da und mal nicht. Diese Phasenspinnen hatten die Angewohnheit, ´da´ zu sein, wenn sie halbwegs fit und ´mal nicht´, sobald sie angeschlagen waren.

Mit einem Kämpferkollegen an der Seite machte ich mich nun auf, auch dieses Tal zu erkunden. Die hohen Felswände und die karge Vegetation, sofern sie überhaupt zu sehen war, wirkten recht paranoiafördernd. An der Stelle gebe ich noch den Hinweis, dass man sich nicht alles zu genau anschauen sollte, sofern man seinen klaren Verstand behalten möchte. Während also Phasenspinnen als auch vereinzelt Riesenspinnen und Ettercaps zu Tode fielen und die kleinen Spinnen sich in Scharen dankbar über die Leichen hermachten und diese in Sekunden bis auf die Beine abnagten, trafen wir noch auf zwei einzigartige und dadurch erwähnenswerte Exemplare, die Astral- und die Wäschespinne. Die astrale Spinne vermochte es, Geistern ein neues Leben zu verschaffen, die Wäschespinne zeigte sich sehr interessiert an unseren Ausrüstungsgegenständen.

Am anderen Ende des Tales angekommen eröffnete sich uns eine Höhle. Sie war dunkel, feucht, modrig und man lief seltsam weich. Wie sich zu unserem Entsetzen herausstellte, waren das eingesponnene Körper oder Körperteile auf dem Boden, an den Wänden als auch an der Decke. Ein erschreckender Anblick. Auf einmal sprang uns aus der Finsternis der Höhle eine Spinne mit Beinen so scharf wie Schwerter an! Nach einem kurzen aber heftigen Kampf beendete diese ihr Dasein. Damit ging es ihr nicht anders als ihren beiden Gefährten, die sich zu der Zeit noch tiefer in der Höhle im Dunklen verbargen.

Vorsichtigen und schleichenden Schrittes erreichten wir das Ende der Höhle. Dort hauste die Königin der Spinnen, Centeol. Sie war mindestens doppelt so groß und doppelt so hässlich wie der Rest ihrer Brut. Hocherhobenen Hauptes stand sie da. Sie schien uns schon erwartet zu haben, denn sie und ihre Leibwache stürzten sich umgehend auf uns. Wir kämpften wie es sich für Trves gehört. Es wurde wirbelnden Spinnenbeinen ausgewichen, massige Körper unterlaufen und aufgeschlitzt und sonstige herabsauende Körperteile abgeschlagen. Das Ausmaß dieses Blutbades vermag ich nicht zu beschreiben, was zählt ist, dass wir am Ende als Sieger auf diesem Schlachtfeld standen.

Als dann endlich Ruhe einkehrte, aus den Spinnengedärmen blubberte es noch eine Weile vor sich hin, einzelne Spinnenbeine versuchten ohne den dazugehörigen Körper irgendwelche hilflosen Aktionen, mit jedem Schritt zerknirschte irgendetwas unter den Stiefeln, untersuchten wir die Truhe. Das Ergebnis war nicht unbedingt zufriedenstellend, allenfalls ein paar nun heraneilende Zaubis haben sich darüber hergemacht.

Wir klaubten noch ein paar Wurfsterne aus dem Matsch, dann, um viel Erfahrung reicher, verließen wir das uns nunmehr bekannte Spinnental und ich begann meinen Bericht zu schreiben.

Als Fazit möchte ich festhalten, dass das Spinnental sich unter Umständen gut als Ausbildungsgelände, auch grad für höhere Dienstgrade, machen könnte. Voraussetzung ist, dass man selber und auch der Azubi mit Gift bzw. dem Entgiften umgehen kann.

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