- von Larina -
Es geschah zu einer Zeit, kurz nachdem heftige Gewitter und Stürme das Morgengrauen erschütterten und man sich seufzend auf die Suche nach Kleidung (so ganz nackig rumlaufen ist dann wohl doch nicht so das Wahre) machte, als ein guter Freund mich fragte, was ich denn so an Amuletten nutze. Natürlich fielen mir gleich die bekannteren ein, eben jene, welche man eigentlich immer benutzt. Doch anstatt eines Dankeschöns bekam ich nur einen traurigen Gesichtsausdruck, begleitet von einem: „Wie, mehr kennst Du auch nicht?!?“
Diese Aussage traf mich dann doch zutiefst und als sich dann auch noch Brieseltrim einmischte und Interesse bekundete, waren die Würfel gefallen. Also hörte ich mich um und begann, in den verschiedenen Gegenden nach Amuletten Ausschau zu halten.
Somit zog ich los und landete direkt in meinem Lieblingsmetzelgebiet, der Schreckensspitze. Nachdem ich so einige Monster davon überzeugt hatte, dass ich tatsächlich weiter in das Gebiet vordringen möchte, hielt ich ein ziemlich eisiges Amulett in der Hand. Wobei ich mir bei diesem nicht vorstellen kann, dass es besonders hitzebeständig ist. Also steckte ich es ein und zog weiter, nur um kurz später ein eklig schleimiges, leicht grünlich leuchtendes, metallisches Ding in der Hand zu halten … aber auch dieses wird wohl jeder kennen, der sich bei der Ausbildung schon mal selbst das Augenlicht geraubt hat. Nach dem Ausruhen im Imbiss schien ich irgendwie eine verkehrte Abzweigung genommen zu haben, denn plötzlich stand ich vor einem Wächter und nach kurzem Anschauen zeigte sich, dass er ein Abzeichen (im weiteren Sinne auch ein Amulett) sein Eigen nennt … gut, in meinem Fall eher „nannte“.
Ihn schützte es nicht wirklich gut vor mir, aber vielleicht könnte es mir ja besser dienen. So konnte ich dann doch eine erstaunliche Entdeckung machen, als ich es im Kampf auch direkt neugierig testete.
Als ich mich dann nach alternativen Abtrittsmöglichkeiten umsah (ein Rudel Zauberer bevölkerte wegen eines erklärten Kriegs gegen schwarze Skelette den Imbiss, man konnte einfach nicht in Ruhe …), stellte ich dann in Port Vain fest, dass metzeln alleine nicht alles ist. So ein klein wenig forschen muss schon sein, wie hätte ich ansonsten durch ein Buch in ein interessantes Gebiet gelangen können – in welchem mir auch gleich wieder ein hölzernes Amulett in die Hände fiel. Dieses Amulett habe ich auch gleich meinem Sortiment hinzugefügt. Doch dieses Amulett hatte irgendwie sehr seltsame Effekte, ich bekam … Hunger?!?
Danach wanderte ich guten Mutes weiter, vom Hafen aus am Strand entlang, und stand plötzlich Angesicht zu Angesicht einem echten, leibhaftigen Steinbeißer gegenüber. Das hatte ich nun davon, dass ich in jede Höhle neugierig meine Nase hineinstecken musste. Durch langsames Herantasten lernte ich dann die ganze Steinbeißerfamilie kennen, die aber komischerweise nicht sonderlich erfreut über meinen Besuch war. Trotzdem hielt ich auch hier rasch ein nettes Amulett in der Hand, welches einen wohl ab und zu mit einer heilenden Wirkung unterstützt und ein bisschen Lebensenergie zurückgibt. Also nicht zu verachten. Zudem traf ich direkt um die Ecke auch noch ein paar Verwandte der bereits erwähnten Steinbeißer, allerdings waren dies wohl eher ihre großen Vettern. Und auch dort wurde ich eines Amuletts fündig, welchem nicht nur die Kraft des Steinbeißeramuletts innewohnte, sondern auch noch einen weiteren Schutz für mich bereithielt.
Tags drauf verließ ich Port Vain nicht in östlicher, sondern in westlicher Richtung und stolperte aus Versehen in die Dämonenburg, wo ein Kamerad zu mir stieß und wir gemeinsame Sache machten. Nach einiger Sucherei fand ich immerhin heraus, dass auch Ketten durchaus als Amulette zählen können, wobei die hier gefundene bei einer Abkürzung hilfreich ist. Details zum Hinweg entnehme man bei Bedarf dem Bericht von Aeneas. Ein paar Ecken weiter besuchte ich auch direkt Moron (wenn ich schon mal in der Gegend war) und schaute mir mit Interesse das Amulett der Bruderschaft an, was einem die Schattenleute dort schon fast schenkten. Leider erschien es mir nicht wirklich nützlich, das von einem gewissen Sovanthas von Tol Eldar im Übrigen auch nicht, obwohl es nicht gerade auf der Straße liegt.
Bei meiner nächsten Rast erwähnte ein Freund, dass ich doch auch mal in Drakonien vorbeischauen sollte … was ich natürlich sofort tat. Nachdem ich den Wächter am Eingang davon überzeugen konnte, dass er mich reinlässt, stand der Amulettsuche auch nichts mehr im Wege. Ein interessant aussehendes, leuchtendes Kristallamulett schien meiner Aufmerksamkeit würdig zu sein, doch ich kann nur anraten, bei dessen Benutzung eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Magische Dinge haben eben nicht immer nur Vorteile. Weiter unten im Tempel selbst dann (man stelle sich vor: Um dorthin zu gelangen, muss man einem Drachen huldigen!) fand ich eine Statue, welche mich verschmitzt ansah. Nach kurzer Überwindung drückte ich auch mal ein Auge zu und wurde mit einem netten Amulett belohnt. Dieses flammenförmige, mit dem Bild eines Drachenkopfes versehene Amulett scheint leichte Heilkräfte zu besitzen und zudem vor Feuer zu schützen.
Vor allem die Seher unter uns wissen, was ich meine, wenn ich von meiner Begegnung mit der Portalwache berichte. Nach einiger Überzeugungsarbeit (und dank meiner Speere) hielt ich ein recht unscheinbar aussehendes Amulett in meinen Händen. Doch trotz seiner Unscheinbarkeit gewährt es wohl einen gewissen magischen Schutz, und vor allem die Zauberer scheinen ihm nicht wirklich abgeneigt gegenüber zu stehen.
Auch der Weg zum Schwertmeisterschwert ist eher eine Sache für gestandene Seher – und auch hier kommt man an einem Amulett vorbei. Man muss nur den Fürchter-Lich davon überzeugen, dass man es haben will. Mit etwas Glück bekommt man auch ein besonderes dieser Sorte (das man allerdings nicht ewig behält) welches sich vor allem im Kampf gegen Energiedrachen sehr bewährte.
Wieder zurück im Wald, an der frischen Luft, beschloss ich, spontan meinem alten Freund Little John einen Besuch abzustatten. Vielleicht galt die Einladung, die ich vor Urzeiten einmal bekommen hatte, ja immer noch. Und, man soll es kaum glauben, auch hier wurde ich fündig und zwar mächtig! Ich fand ein Kreuz, ein goldenes Amulett, einen silbernen Talisman und einen Glücksbringer. Bis auf jenen Glücksbringer (der schon mal Frauenherzen höher schlagen lässt), gab ich alles dem nächsten jammernden Zauberer in die Hand, der japste irgendwas von „üben“ und freute sich. Eine Kohlebrosche (und eine Schuppe) fand ich nach genauerem Umsehen übrigens auch: Sozusagen ein Steinbeißeramulett auf Raten … Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass es an einem Ort welcher in Bäumen erbaut wurde, nicht unbedingt geschickt ist, mit Feuerschaden zu kämpfen. Aber das nur so nebenbei einmal angemerkt.
Mit der hilfreichen Unterstützung einiger Freunde ging ich dann zwischendurch auch einmal dem Gerücht nach, dass man im Reich der himmlischen Heerscharen ein nicht zu verachtendes Kreuz erwerben kann. Allerdings muss man hierfür einige Strapazen auf sich nehmen, die Belohnung sich aber durchaus lohnt. Wen erfreut ein im klerikalen Stil schützendes Amulett mit optionalem Dämonenschreck nicht? In meinem Freundeskreis ist es auf jeden Fall sehr beliebt.
Auch wenn man über den großen See fährt, kann man auf Amulette stoßen. So stieg ich also kurz entschlossen auf eine Galeere und landete … im verlorenen Land, wo auch sonst. Hier stattete ich als allererstes einem Seebären einen Besuch ab, um sein wie ein Fragezeichen aussehendes Amulett zu erhalten. Bei Lichte betrachtet erscheint es silbern und irgendwie scheint es auch leise zu summen. Zudem gewährt es wohl einen guten Überblick über die eigene Kleidung und deren Zustand, ein sehr informatives Stück. Zu erwähnen ist ebenfalls, dass man dieses Amulett durchaus zu einem anderen Amulett dazu anziehen kann, was auch nicht gerade der Norm entspricht (sonst würden wohl alle wie Weihnachtsbäume herumlaufen). Jerrico, einer der Bewohner des Kontors gleich um die Ecke, ist auch im Besitz eines Amuletts. Das blutrot strahlende Stück soll wohl vor allem unerfahrenen Spielern im Kampf eine Hilfe sein.
Vom Hörensagen auf jeden Fall noch erwähnenswert scheint das in erster Linie von Zauberern vielgerühmte Tigonenamulett zu sein. Meine Informanten sprachen voller Begeisterung von mehrmals verstärkbarem Schutz vor kalten Angriffen – überprüfen konnte ich diese Angaben nicht, da mir die nötige Erfahrung als Bergsteigerin noch fehlt.
So, zum Abschluss meines Berichtes sei noch erwähnt, dass mir durchaus bewusst ist, dass ich bei weitem nicht alle Amulette erwähnt habe, die es auf unserer schönen weiten Welt gibt … und um den Bericht nicht bis zur Unlesbarkeit aufzublähen, auch einige der interessanten Stücke (Drachentöteramulett, Platin- oder Adamantamulett …) fehlen. Es sei mir verziehen, ich habe versucht, eine angenehme Auswahl zu präsentieren und auch verschiedene Einsatzgebiete aufzuzeigen. Wobei natürlich die meisten Amulette in die Kategorie „Schutzamulette“ fallen. Zudem fühlt euch noch einmal dazu ermuntert, die Augen aufzumachen und zu erforschen, was denn alles zu Amuletten zählt. Das sind nämlich nicht nur Rüstungsgegenstände, an denen auch direkt ein „Amulett“ dransteht. Bei Weitem nicht. Hierzu zählen ebenso Ketten, Broschen, Locken (na, wer kennt Merisa nicht?), Schals und Halstücher. Also schaut Euch die Sachen, welche ihr beim Metzeln erbeutet auch mal richtig an und erfreut euch nicht nur am Anblick eines toten Gegners.
in diesem Sinne
Takal´Mor Larina