Betreff: Wolpertinger

Lieber Wolpertinger-Club,
Es tut mir leid, Euer Bild vom Wolpertinger zurechtrücken zu muessen. Neueste ernsthafte wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, daß es sich beim Wolpertinger um ein seit langem unbekanntes Glied der Marder (Mustelidae) handelt. Der Wolpertinger (Crisensus, davon abgeleitet auch die in Bayern haeufig gebrauchte Bezeichnung Greiss) stammt eindeutig nach geozoologischen Bestandsaufnahmen von den Band-Iltissen (Zorilla) ab, die heute noch am Kap der guten Hoffnung leben. Der punische Feldherr Hannibal hatte nach bis heute unwidersprochenen Behauptungen des Chronisten Robertus nicht nur Elefanten, sondern auch dressierte Wolpertinger in seinem Heerzug, die dich im Nahkampf auf die Kniekehlen der römischen Legionaere stürzen sollten. ( Siehe auch Brehms Tierleben über den Blutrausch der Marderähnlichen). Daß sich die Wolpertinger im Alpenraum sofort heimisch fühlten hat absolut logische Gruende:
  1. Man vergleiche die durchschnittlichen Temperatur-Jahreswerte des Atlasgebirges oder des Kilimandscharo mit denen der Zugspitze.
  2. Das haefige Vorkommen der Gemsen (Rupicapra rupicapra) erleichterte die Einordnung in die neue Umwelt wegen der Erinnerungsbruecke an heimische Antilopenarten.
  3. Ebenso das in Bayern vorkommende Fleckvieh an die - wenn auch nicht vom Koerperbau her, so zumindest durch die Fellzeichnung - an die Giraffen.
  4. Als Nachttier bekam de Wolpertinger vorwiegend Schmuggler und Wilderer mit geschwaerzten Gesichtern, sowie schwarzgekleidete Landpfarrer und Patres zu Gesicht. Das verleitete ihn zu Annahme, in einem von überwiegend Schwarzen bevoelkerten Landstrich zu leben. (Erste Gruedungsversuche der CSU seien hier nicht mal angeführt)
  5. Hinzu kam eine gewisse Uebereinstimmung zwischen den bayrischen Jodlern und den Kriegsgesaengen der Watussi.
Ich koennte noch viel Informationsmaterial bieten, doch momentan bricht die Nacht herein. Durch das Aufschrecken des Zivilisationsflüchters durch Tiefflüge der Bundeswehr und durch Arbeiten an der mautpflichtigen Brennerautobahn bietet sich mir die wohl einmalige Chance, heute Nacht eine ca. 18-jahrige Wolpertinger -Fähe zu fangen.
mit freundlichen Grüßen
Robert Weigl

(Urheberrechliche Anmerkung: Robert Weigl zitierte Passagen aus dem Buch " Der Wolpertinger lebt " von Dr. Peter Kirein. Verlag Karl M. Lipp, Muenchen. Der Herausgeber ist mit der Veroeffentlichund im MG einverstanden 15.5.97 - Ketos -)